THOMAS FÄHRENKEMPER
Photographie

Person

Kurzvita:

Geboren 1959 in Dortmund
Studium der Humanmedizin in Düsseldorf, 1977-1983
Facharzt für Chirurgie 1990, Teilgebiet Gefäßchirurgie 1993
Seit 1996 in leitender Stellung tätig
Beschäftigung mit analoger Fotografie
Kleinbild ab 1972
Sukzessive Mittel- und Großformat bis 13x18
16 mm Schmalfilm
FineArt Schwarzweiß
Bis heute eigenes Fotolabor
Feinmechanik und Kamerarestauration seit einigen Jahren (Minolta, Beaulieu)
Seit 2016 auch Einstieg in die digitale Fotografie und Video

Mit der Fotografie, aber auch mit Schmalfilm kam ich schon als Kind in Berührung. Der Vater fotografierte mit einer Paxette und filmte Doppel8 mit einer Sekonic-Kamera auf Kodachrome, die Filme gibt es bis heute, und sie sind nach wie vor in guter Qualität projizierbar.
Meine erste Kamera war eine Instamatic 104, mein erster belichteter Film schwarzweiß, ein Verichrome Pan. 1968 waren Prints auf Barytpapier Standard in den Fotogeschäften, in denen der Film zur Entwicklung und zu „Abzügen“ in 9x9 abgegeben wurde, keine Massenware aus dem Printer.
Jahre später folgte die erste Spiegelreflex, eine Canon Ftb, mit der ich mindestens 20 Jahre unterwegs war. Auch noch während der Zeit am Gymnasium, auf einer Studienfahrt nach Berlin mit dem Geschichtskurs sind Bilder z.B. an der Mauer entstanden, die heute längst Geschichte sind, das Porträt eines Bettlers mit Mundharmonika hängt heute, 46 Jahre später, zu Hause immer noch an exponierter Stelle.
Die Modelleisenbahn wurde demontiert und in Einzelteilen verkauft, der Erlös in die Einrichtung einer kleinen Dunkelkammer in der Mansarde investiert. Fortan wurde entwickelt und vergrößert.
Während des Medizinstudiums in Düsseldorf kam dann finanziert durch Präparantentätigkeit in der Anatomie eine Rolleiflex 3,5 F dazu, was für eine Kamera! Die fasziniert mich auch heute noch, und später, sehr viel später schon als Facharzt kamen sogar noch die Telerollei und sogar die Weitwinkelrollei dazu.  Vielleicht zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich sie alle verkauft habe, aber eine SL66 E fand ich damals attraktiver. Die habe ich immer noch, und die meisten Fotografien auf Reisen nach Irland, Island und durch den Südwesten der USA sind damit entstanden.
Die Ausdrucksstärke der Fotografien von Ansel Adams und Edward Weston haben mich damals sehr beeindruckt, ich erinnere mich noch an die Ausstellung „One With Beauty“ in San Fancisco, in der die in jeder Hinsicht perfekten Aufnahmen von Adams präsentiert wurden. Auch wenn er später mit der Hasselblad fotografiert hat, deren Objektive mit denen von Rollei identisch waren, wirklich umwerfend fand ich die Ergebnisse mit Großformatkameras, die eine Belichtung jedes einzelnen Filmblattes nach dem Zonensystem ermöglichten und damit eine präzise Steuerung des Motivkontrastes.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die erste Großformatkamera dazu kam, einer Deardorff 8x10, 1994 bei Lens & Repro in New York erworben. Tolles Ding, riesig, viel zu wenig habe ich damit fotografiert und auch nur mit Reduzierrückteil auf 5x7. Dieses Format konnte ich mit einem alten Laborator 138, den ich zu Beginn der Digitalära von einem Berufsfotografen für ein Taschengeld kaufen konnte, endlich vergrößern. Irre Qualität, aber kaum transportabel und für eine spontanere Fotografie nicht einsetzbar. Auch diese Kamera habe ich verkauft und durch eine kleinere, genauer eine Tachihara 4x5 ersetzt. Die habe ich noch und nehme sie gern für Aufnahmen der alten Industriestandorte im Ruhrgebiet, meiner Heimat.
Der beste Kompromiss bezüglich Qualität und Tragbarkeit im wörtlichen Sinn ist für mich aber heute die Mittelformatkamera, und wenn es ganz schlank sein muss, die Leicaflex oder R-Leica, wenn es analog sein soll. Oder die Minolta, die qualitativ der Leica kaum nachsteht und sehr günstig zu bekommen ist.
Zurückhaltend war ich bei der Digitalfotografie, der ich anfänglich wirklich nichts abgewinnen konnte. Von der Aufnahme bis zum fertigen Print auf Bayrtpapier empfand und empfinde ich den gesamten Prozess der Bildherstellung als wohltuend und entschleunigend, gebe aber zu, dass mich mittlerweile die Digitaltechnik auch wirklich begeistert. Das betrifft vor allem des „bewegte Bild“. Video in Full HD und das Postprocessing sind genial, Filmton eingeschlossen. Einige Videos sind in der Galerie verlinkt.
Super8 ist mit dem Ende des Kodachrome nicht mehr mein Medium, 16mm schwarzweiß dagegen sehr.
Einige Videos sind in der Galerie verlinkt.
Digitale „Dunkelkammer“ am strahlenden Monitor ist ein witziger Begriff, und beim  „Entwickeln“ von RAW - Dateien gerate ich oft genug ins Staunen, was da heute möglich ist. Dafür muss man sich in der richtigen Dunkelkammer schon ordentlich verrenken.
In Indien habe ich aus Gründen der Transportabilität nur mit der  Fuji Xpro2 und dem Kitobjektiv 18-55 mm fotografiert, und die Porträts der Sadhus, Indiens heiligen Männern, zählen immer noch zu meinen Lieblingsbildern.
Analoge Technik und digitale schließen einander nicht aus, so läuft es bei mir munter parallel. Und das Kameramodell ist auch nicht entscheidend, eher bestimmen die zu erwartenden Motive die Gerätewahl. Schöne Bilder sind nämlich auch mit Opas Ikonta entstanden, und am Ende zählt nur das Bildergebnis. Einen Maler frage ich ja auch nicht nach dem Hersteller seines Pinsels oder seiner Farbe, sondern interessiere mich für sein Bild.
Damit wünsche ich jetzt allen Betrachtern einen schönen Rundgang durch meine digitale Galerie, deren Fotos analog und digital mit verschiedensten Gerätschaften entstanden sind. Für Videos gibt es Links, und für freundliche wie kritische Kommentare bin ich jederzeit offen.

Thomas Fährenkemper, im Dezember 2021